Drainagesysteme

Vermeidung aufsteigender Infektionen

Untersuchungen der Universitätsklinik Münster haben gezeigt, dass beim plötzlichen Öffnen des Unterdrucksystems flaschennah (z.B. beim normalen Flaschenwechsel oder – noch gefährlicher – beim Platzen der Glasflaschen), wenn noch ein Unterdruck von 800 cm Wassersäule vorhanden ist, ein Sekretrücktransport im Verbindungsschlauch bis zu 90 cm auftreten kann.
Im Wundsekret breiten sich Bakterien sowohl beim horizontalen als auch vertikaler Schlauchlage bis zu 36 cm in 24 Stunden aus.
Dies zeigt, dass bei einer Verbindungsschlauchlänge von 120cm und einer Drainagestrecke von 15 cm bis zur 1. Perforation auch bei flaschennahem Wechsel unter ungünstigen Verhältnissen schon im Verlauf der ersten 24 Stunden Bakterien, die durch unsteriles Anschließen am Übergang (Saugflasche / Verbindungsschlauch) eingebracht wurden, in die Wundtiefe vorgedrungen sein können. Dies also, bevor der übliche zweite Flaschenwechsel ausgeführt wird.
Unter Berücksichtigung der üblichen 48 Stunden Wunddrainage mit mindestens 2 Flaschenwechseln, braucht man für derartige retrograde Wundinfektion über die Drainage nicht mehr die Kombination ungünstiger Verhältnisse anzusetzen.
Derartige retrograde Infektionen glaubt MC Calluum 1961 nachgewiesen zu haben und mehrere Autoren (Breslau, Pories, Wood, u.a.) verwiesen schon seit 1957 auf diese Möglichkeit, wenn beim Flaschenwechsel streng aseptische Bedingungen eingehalten werden, was sehr oft unmöglich ist.

Sogverhalten der Redrondrainage

Durch den hohen Unterdruck wird der Drain von Gewebe fest umschlossen. Ein Unterdruck von 80 – 90 % Vakuum, wie er bei der Redon-Drainage verwendet wird, entspricht 0,8 – 0,9 kp/cm. Dieser hohen Saugkraft des Drains wird die Ursache für postoperative Hämatome angelastet. Die einer prospektiven Vergleichsstudie zwischen Hoch- und Niedervakuum Drainage festgestellt höhere Sekretmenge bei geringerem Sog, ist offenbar auf den Ventilverschluss am Redon-System zurückzuführen.
(Britton, B.J., O.J.A., Gilmore, J.S.P., Luley and W.M. Castleden:
A comparison between disposable and nondisposable suction drainage units: A report of a controlled trail. Brit. J. Surg 66 (1979))

Infolge des hohen Soges ist bei der Positionierung des Drains in der Wunde mit einem Anlage con Gewebe an der Perforation des Drains zu rechnen, wodurch ein Verschluss des Drains verursacht wird. Durch den hohen Unterdruck werden bei Anordnung des Drains in Gewebspalten (subfascial oder subcutan) vermehrt vitale Fettzellen in das Innere des Drains gesaugt. Beide Mechanismen bedingen einen Verschluss oder eine verminderte Sekretförderung. Wie der rasterelektronenmikroskopische Aufnahme eines Redon-Drains nach dem Ziehen zeigt, werden sogar kleinere Gefäße herausgerissen.

Unsere Antwort lautet, Nieder-Vakuum: 0.12 gegen 0.90 kp/cm²

Warum Niedervakuum Drainage?

Besonderheiten

 Redon-Faltenbalg-Save ist ein geschlossenes Niedervakuum-System, das sich durch folgende Vorteile auszeichnet:

Sog beginnt mit 120 mbar (90 mmHg)
flache Ausführung
integriertes Rückschlagventil
reevakuierbar
universeller Stufenkonnektor zur sicheren Aufnahme von Redon-Drains Ch. 6 bis Ch.18
Einhandbedienung möglich

Nachteile Hochvakuum-Drainage:

ventilartiger Drainverschluss
keine optimale Hämatomableitung – Resterguss größer Ansaugen von vitalem Gewebe
Schädigung vitalen Gewebes bei Drainentfernung
Schmerzen bei Drainentfernung größer, Nachblutung aus dem Drainkanal größer

Vorteile Niedervakuum-Drainage:

ventilartiger Verschluss durch angesaugtes Gewebe wird vermieden
Zellreste, Blut und Sekret während gesamter Drainagezeit abgeleitet
längere Förderungszeiten
geringere Restvolumina
weniger Schmerzen bei Drainentfernung
kaum Nachblutung aus dem Drainkanal

Allgemeines

Nach über 60 Jahren Redon Drainage sollten einige Dinge neu bedacht werden.

Aktiv-Passiv-Drainage

Postoperative Redon Systeme mit Faltenbalg 150 ml Volumen und 500ml Drainagebeutel wahlweise im Set mit allen Drain Arten, Silikondrain; J.P. Drain; Kapillardrain; Blakedrain; „T“ drain und Redonstachel. Steril verpackt.

Niedrig-Vakuum-Drainage

Postoperative Redon Systeme mit Faltenbalg.20, 50, 250 oder 500 ml Volumen,
wahlweise im Set mit allen Drain-Arten Silikondrain; J.P. Drain; Kapillardrain; Blakedrain; „T“ drain und Redonstachel.
Steril verpackt.

Passiv Drainage

Postoperative Schwerkraftdrainage im Set mit allen Drain-Arten:
Drainagebeutel 500 oder 2.000ml, mit Rückschlagventil und Ablasshahn
1 Verbindungsschlauch mit Konnektor, Länge 90 cm.,
1 Drain, ORX, alle Drain Arten: Silikondrain; J.P. Drain; Kapillardrain; Blakedrain;
„T“ drain – Steril verpackt.

Sammelbeutel

Sterile Drainagebeutel 500 oder 2.000 ml Volumen, mit Ablasshahn. Verbindungsschlauch wird angeboten mit: kleinem, mittlerem und großem konischen Verbinder oder als LL Anschluss.
Weitere Varianten auf Anfrage.

PVC Drains und Spieße

Wir bieten eine breite Palette mit Redondrains mit oder ohne Trokar, mit Röntgenkontrast, in verschiedenen Längen und Perforationen

Silikon Drains

Wir bieten eine breite Palette von Silikondrains mit oder ohne Trokar, mit Röntgenkontrast, in verschiedenen Längen und Perforationen.

Schlauchware
Silikondrains
Flachdrain-J.P. Drains
„T“ Drain (Kehr Drain)
Penrose Drain (Kapillardrain)
Multilumen Drain (16 Lumen)
 Reservoir
 Steril verpackt.

S-Line Drains

Das neue S-Line Drain, aus 100% medizinischem Silikon, ist mit mehreren feinen Rillen an der Außenseite des Drains, anstelle der Perforationen, ausgestattet.
Diese Struktur bildet Kanäle, die die Drainage von Wundsekret entlang der gesamten implantierten Drainlänge ermöglicht. Das S-Line Drain bietet eine stabile Struktur bei größtmöglicher Flexibilität. Dieses Design minimiert das Einwachsen des Drains in die Wunde und erleichtert das Entfernen des Drains und erhöht deshalb den Patientenkomfort wesentlich.

R-Line Drains

Das neue R-Line Drain aus 100% medizinischem Silikon ist mit sechs innenliegenden ungleichen Kapillaren ausgestattet. Dadurch wird das Risiko des Verstopfens oder des Verschließens des Drains selbst bei gequetschter oder gebogener Drainplatzierung, minimiert. Diese Innenstruktur verhindert sogar das Einsaugen von Koageln in der Größe des Drain Durchmessers. Zusätzlich wird die Drainageleistung noch durch zusätzliche Perforationen maximiert. Dieses Design minimiert das Einwachsen des Drains in die Wunde und erleichtert das Entfernen des Drains und erhöht deshalb den Patientenkomfort wesentlich.